Freitag, 2. November 2012

Die Spiele der Anderen

"Ja, unserer Hotel ist leicht zu erreichen. Mit dem Taxi." sagte uns die Frau vom ehemaligen NS-Kasino, und heutigen Hotel Casino Rehmannshof. Und Freitag war es mal wieder soweit: Da erste Mal seit (gefühlten) 20 Jahren fuhr man dann mal wieder Taxi. Das Hotel lag aber immerhin schön gelegen, mit nettem Panorama von Essen, am Baldeneysee. Ein netter Morgenspaziergang und ein kurze Fahrt mit der Essener S- und U-Bahnen brachte uns zur Messe. Wer die BVG kennt, wird sich in Essen wundern: Selbst die U-Bahn kommt nur alle 15 Minuten, und dann wird man auch noch von den Mitarbeitern vollgeschnauzt!




Meinen ersten Termin hatte ich dann mit KOSMOS. Dort sagte mir man dann, das Spiel sei zu kompliziert für die Gelegenheitsspieler, und zu einfach für die Vielspieler. Na toll, perfekt in die Lücke getroffen!
Weiter gings dann mit Eggertspiele, wo es erst einmal ein paar Zweideutigkeiten gab: "Ich habe Peter Eggert eine E-Mail geschickt, und er hat mir 12:00 als Termin genannt."
"Ja, aber bei mir steht Stephanowitz um 11:00 und dann kam keiner. Das einzige was ich anbieten kann ist, dass ein Mitarbeiter das Spiel ansieht." Das Gespräch mit Eggertspiele sollte das einzige "erfolgreiche" des Tages werden. Der Mitarbeiter zeigte sich interessiert und gab mir eine Visitenkarte. Bevor ich dann zu Hans-im-Glück huschen konnte, gabs einen kurzen Abstecher nach Halle 5 wo Bernd mit seinem Verlag irongames seinen Stand bezogen hatte. Da er keine Neuheiten mit hatte, teilte er sich den Stand mit Richard von histogame. Wir plauschten ein bisschen, und ich nahm noch ein "König von Siam" für die Photoromanza mit.
Der Redakteur von Hans-im-Glück sah ganz anders aus als ich ihn erwartet hatte: Jung, Pferdeschwanz, Sportlich. Fast wie Thomas K. Noll, nur viel dünner! Auch er brachte mich schnell auf den Boden der Tatsachen.
Die nächsten 3 Stunden sollten die Schlimmsten des Jahres sein: Ich hottete von Verlag zu Verlag, fragend, ob es nicht doch noch einen Termin gäbe. Zufällig traf ich dabei folgende (erfolgreiche) Spieleautoren: Wolfgang Kramer, Klaus Teuber, Michael Menzel, Inka und Markus Brand, Stefan Feld, Stefan Stadler Reinhard Staupe und Michael Kiesling. Er ergab sich nichts, und ich hottete mit einem Stapel Visitenkarten von der Messe.
Gegen 17:00 die Erlösung: Mein Termin mit Queen Games. Doch der Redakteur sagte nur: "Äh, hast du morgen Zeit? Wir müssen nämlich ein Video drehen." In den Moment haute es mich fast um! Ich mache einen verbindlichen Termin, der dann einfach auf einmal verschoben wird. Trotzdem sah sich der Redakteur alles nochmal kurz an, und meinte, dem Spiel fehle noch das "gewisse Etwas", es sei noch nicht Originell genug.
Im letzten Bücksenlicht erreichten wir dann das Hotel, und eine ältere Dame erzählte uns noch etwas von ihrer Vergangenheit in Essen...

Am nächsten Tag sperrten wir, nach einem ausgediegenen Hotelfrühstück, die Koffer ins Bahnhofsschließfach, und machten nochmal einen kurzen Spaziergang zum Dom. Wo wir einen lustiges Photoromanzahaus sahen. 
Weihrauchqualm drang uns aus dem Dom entgegen, und wir waren froh, das wir Protestanten sind! Generell nutzen die Katholiken je freie Minute und jede passende Gelegenheit zum Gebet, wir wir erkennen konnten Nach diesem ersten Schock gings dann in die Domschatzkammer wo wir wertvolle Goldschätze aus der Ottonenzeit betrachten konnten. Auf Nachfrage warum es ein Photographierverbot gäbe, klärte uns die Dame an der Kasse, über Leute auf, die Photos gemacht haben, und negativ über das Museum hergefallen sind.

Zwei Tage später lud die Spielwiese zur "After Essen Party", die einzige Gegelenheit für mich ein paar Essen-Neuheiten zu spielen. Wir starteten mit einem netten kleinen Kartenspiel: "Food Chain" vom kleinen Verlag Brain Games. Der Mechanismus mit den Nahrungsketten erinnerte ein wenig an "Zoff im Zoo". Es zeigte sich, dass das Spiel trotz netter Ideen, belanglos ist, denn das Thema "Fressen und Gefressen werden" zeigte sich nicht wirklich im Mechanismus. Ich schätze, schon ein paar Änderungen, hätten dieses Spiel wirklich gut gemacht. Als kam "King of Tokyo" auf den Tisch. Das Spiel an sich ist schon ein Jahr alt, doch auf der Messe gabs eine Erweiterung. "King of Tokyo" kann zu den strategischen Würfelspielen gezählt werden, und ist trotz einiger Ähnlichkeiten zum "Catan Würfelspiel" sowohl vom Thema als auch vom Mechanismus nett.

mfg Johann

Ps.: Entschuldigt den "langweiligen" Titel, doch ich glaube, dass musste auch mal sein ;-)

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