Der
vorliegende Artikel hat den 2.
Platz beim Nachwuchsjournalistenwettbewerb des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Technologie zur IT-Starterwoche gewonnen und wurde im November 2013 im Handelsblatt Newcomer #26 veröffentlicht. Die vollständige Ausgabe findet ihr hier.
Juma Al-JouJou hat das Spiel
MoRally erfunden, bei dem die Spieler nachhaltige Projekte
unterstützen können. Im Interview erzählt er, wie er seine Idee in
die Tat umgesetzt und das Unternehmen Karma Games gegründet hat.
Johann
Stephanowitz:
Um was geht es bei MoRally?
Juma
Al-JouJou:
Wir entwickeln Spiele die einen Lernaspekt haben oder ein Thema
kritisch beleuchten, um eine positive Veränderung in der Welt zu
bewirken. Unsere große Vision dabei ist, Firmensponsoren
einzubinden. Das funktioniert dann so, dass jeder Spieler am Ende
einen Euro für ein nachhaltiges Projekt spenden kann. Diese Spende
wird aber von einem Firmensponsor erbracht. Man kann also Spielspaß
haben und gleichzeitig etwas Gutes tun.
Die Spiele an sich sind
rundenbasierte Karten- und Brettspiele, die auch online gespielt
werden können. Im Onlinespiel ist dann dieser Spendenmechanismus
eingebaut. Das eigentliche Spiel bleibt aber immer kostenlos!
Johann:
Wie bist du auf die Idee für Karma Games gekommen?
Juma:
Ich habe einfach ein Brettspiel entwickelt und dabei gemerkt, dass
mir das Entwickeln von Spielen liegt und ich dabei Spaß habe.
Nachdem es als Brettspielautor relativ schwer ist, davon zu leben,
habe ich mir eben ein komplett ungewöhnliches Geschäftsmodell
überlegt und habe dafür auch ein Stipendium und eine Finanzierung
bekommen, um dieses Unternehmen in die Realität umzusetzen.
Johann:
Wie finanzierst du Karma Games?
Juma:
Wir haben das EXIST-Stipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Technologie bekommen, das an innovative Start-ups aus dem
Universitätsbereich vergeben wird. Das finanziert uns jetzt für ein
Jahr, ermöglicht uns ein kleines Gründergehalt und auch ein
gewisses Budget, das
wir für Freelancer und für Coachings nutzen. Auch unser Büro ist
auf diese Weise finanziert.
Johann:
Was habt ihr für die Zukunft geplant?
Juma:
Im Moment konzentrieren wir uns gerade auf das zweite Spiel von uns,
„Pretty Ugly“. Das ist ein Spiel, das Castingshows wie Germanys
next Topmodel & Co ein bisschen auf die Schippe nimmt.
Johann:
Was rätst du anderen, die ein Start-up gründen wollen?
Juma:
Also das Wichtigste ist, ein sehr vielfältiges Team zu haben, mit
unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Das ist gar nicht so
leicht. Gerade in Berlin ist es zurzeit schwierig, Programmierer ins
Team zu bekommen, da sie sehr begehrt sind, es aber relativ wenig
gibt. Da sie deshalb einen großen Marktwert haben, werden sie sich
nicht unbedingt mit kleineren Gehältern zufrieden geben. Wenn man
also einen guten Programmierer mit Unternehmergeist hat, sollte man
den nicht mehr loslassen.
Johann:
Juma,
vielen Dank für das Interview!
Weitere Infos: http://karma-games.com/
mfg Johann