Donnerstag, 28. Juni 2012

Der etwas andere Chinese

Ich war mit Tatjana letzten Montag im Kino und hab mir den Film "Ai Weiwei-Never Sorry" der amerikanischen Regisseurin Alsion Klayman. Der Film beschreibt einen Ausschnitt aus dem Leben des berühmten Künstlers und Dissidenten, welcher von Olympia 2008 zu seiner Verhaftung 2011 reicht. Zwischendurch werden Passagen aus seinen Leben in New York in den Achtzigern gezeigt, oder über seinen Vater den berühmten Schriftsteller Ai Qing. Außerdem werden berühmte Installationen wie "Sunflower Seeds" oder seine zahlreichen Filmprojekte gezeigt.
Auch wenn Tatjana auf klassisch europäische Kunst steht, so zeigt der Film doch gut die Verhältnisse in China, wie Ai Weiwei wegen Kritik über die olympischen (Propaganda-)Spiele 2008 in Ungnade fällt, auch die Aufarbeitung des Erdbeben in Sichuan 2008, bei dem rund 70.000 Menschen starben, davon 5.000 Kinder und Jugendliche, aufgrund der maroden Schulgebäude. 
Auch wenn das alles traurig erscheinen mag, so hat der Film auch seine lustigen Seiten. Auf einer Recherchereise in Sichuan wird Ai von Polizisten verfolgt, er spricht sie darauf ganz offen an. Später reißt er dem Polizisten der ihn einige Monate zuvor bei einer Durchsuchung geschlagen hatte, die Sonnenbrille vom Kopf, was zu einem lustigen Handgemenge eskaliert.
Immer wieder werden Ausschnitte aus Ais Twitterarbeit gezeigt. Denn alles in allem ist der Film ein einziger Blogeintrag über ihn, welcher auch die Details seiner Arbeit der großen Öffentlichkeit zugänglich macht. Er berichtet gut von den letzten Jahren und Chinas Politik ohne dabei den Witz zu verlieren. Auch wirkt der Film leicht amateurhaft gemacht, was ihn aber eigentlich noch realistischer erscheinen lässt und eigentlich gerade auch das Thema gut unterstreicht. Interessant Informativ, dennoch lustig


mfg Johann

Ab morgen ist das gesamte Team im Urlaub, in Frankreich, von daher keine Blogposts in den nächsten 2 Wochen!

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